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Samstag, den 08. Mai 2004, 11:14 Uhr (veröffentlicht von Christian Hölscher) [Permalink]

Erzbischof kritisiert "Sonntagspolitik" des Landes NRW

Es ist die Zeit von Bürokratieabbau, die Rede ist von einer Modellregion Ostwestfalen-Lippe. Der "Fortschritt" ist nicht aufzuhalten. "Nur mit neuen Konzepten und Lösungen sind wir zukunftsfähig." In diesen Tagen ist derlei sehr häufig zu hören. Weisheiten und Binsenweisheiten geistern durch den Blätterwald. Spätestens jetzt wird sich ein Leser dieser Zeilen fragen, was das hier zu suchen hat. Ganz einfach, am 11. März hat der Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen das Gesetz zum Bürokratieabbau in der Modellregion Ostwestfalen-Lippe beschlossen, welches mittlerweile in Kraft getreten ist. Damit verbunden ist auch eine weitere Aufweichung des Sonntags als Ruhetag und eine Ökonomisierung des Sonntags. Zu diesem Thema hat unser Erzbischof Hans-Josef Becker in einer Mitteilung Stellung genommen, aus welcher wir hier einige Passagen wiedergeben möchten:

Erzbischof Hans-Josef Becker"Das Gesetz mindert unter anderem den Schutz des Sonntags indem es den Kommunen der Modellregion erleichtert, verkaufsoffene Sonntage festzulegen. Dies bedeutet eine Schwächung des Sonntags. [...] Das Gesetz verkennt den hohen Wert des Sonntags und opfert ihn ökonomischen Interessen. Es leistet einer weiteren Ökonomisierung der Lebensverhältnisse Vorschub. [...] Der Sonntag reflektiert durch seinen besonderen Schutz des Grundgesetzes in besonderer Weise Werte, die unsere Gesellschaft tragen und sichern. Christen feiern den Sonntag, weil sie darum wissen, dass Mensch und Welt von Gott erschaffen sind. Sie sind nicht das Produkt menschlichen Machens und Arbeitens. Der christlich gefeierte Sonntag ist ein Zeichen der Freiheit von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zwängen. Wenn besonders die Kirchen für einen umfassenden Schutz des Sonntags eintreten, wie er vom Grundgesetz garantiert ist, und wenn sie dafür auch bereit sind vor Gerichten zu streiten, dann tun sie dies nicht, weil ihnen die gesellschaftliche Wirklichkeit fremd wäre. Im Gegenteil. Neben der religiösen Frage steht durch die systematische Demontage des Sonntags mehr auf dem Spiel:"

  • "Wenn Ehe und Familie gelingen soll, braucht es die regelmäßige freie Zeit zum Zusammenleben. Wo jeder seinen Sonntag an einem anderen Werktag feiert, gibt es keinen gemeinsamen freien Tag mehr."
  • "Was die Familie trifft, trifft die Vereine, Jugendgruppen und Pfarreien: Weniger gemeinsame Freizeit beschädigt die Möglichkeit soziale Beziehungen zu pflegen. Der Individualisierung wird weiter Vorschub geleistet."

Quelle: Erzbistum-Paderborn.de


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