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Kath. Pfarrgemeinde
St. Alexander Iggenhausen mit St. Luzia Grundsteinheim

Pfarrkirche St. Alexander - Ihre Geschichte

Aus dem zurzeit vorliegenden Quellen- und Literaturmaterial lassen sich folgende geschichtliche Daten auflisten:

1120

wird der Ort Iggenhausen erstmalig erwähnt, er ist neben Kleinenberg die älteste Pfarre des Sintfeldes. Der Ort liegt am Glasebach (auch Schmittwasser genannt) zwischen Grundsteinheim und Herbram und wird unter 'Villa Ikinhusum' erwähnt.

1239

erscheint erstmals die Kirche zu Iggenhausen. Ritter Goswin von Wehten (Vechten) verkaufte seine Güter zu Iggenhausen und Steinheim, mit denen er vom Bischof in Paderborn belohnt worden war, nebst der Hälfte des Patronatsrechtes über die Kirche zu Iggenhausen an das Kollegiatsstift zu Busdorf.

Die Pfarrkirche ist dem Hl. Alexander geweiht, woraus man ebenfalls schließen kann, dass sie zu den älteren Pfarrkirchen des Paderborner Landes gehört. Die spätere Bauart der Kirche deutet darauf hin, dass die Kapelle der wachsenden Einwohnerzahl entsprechend nach und nach vergrößert wurde, sodass man an der früheren, alten Kirche, die durchaus kein einheitliches Bauwerk war, drei verschiedene Bauperioden deutlich unterscheiden konnte.

Zur Pfarrei Iggenhausen gehörten die beiden Filialorte Herbram (Kirchenpatron St. Johannes der Täufer) und Grundsteinheim (Kirchenpatronin Hl. Jungfrau Lucia).

1568

dokumentiert ein erhaltenes Spitzbogenportal mit Profilüberkreuzungen aus Sandstein und Inschrift wie folgt:

A N N O   D O M I N I   1 5 6 8

Beim Neubau der jetzigen Kirche 1892-1896 wurde dieses ehemalige Kirchenportal in Zweitverwendung wieder eingebaut.

1689

belegt ein barockes, sandsteinernes Portalgewände aus der Vorgängerkirche mit Inschriftkartusche die Existenz, beim Neubau der jetzigen Kirche 1892-1896 wurde dieses Portal in Zweitverwendung als nördlicher Zugang im Westturm wieder eingebaut.

um 1700

Sandsteinerner, barocker Taufstein in Pokalform auf viereckigem, profiliertem Standfuß mit rundem Taufbecken. Der zugehörige Deckel fehlt.

1716

legte eine große Brandkatastrophe fast das ganze Dorf in Schutt und Asche. Der Brand soll im Pfarrhause entstanden sein. Der damalige Ortspfarrer Abel, der bemüht war, wichtige Dokumente vor der Vernichtung zu retten, fand unter den zusammenbrechenden Dachbalken den Tod und leider fielen so auch die Kirchenakten, die Abel vielleicht herausbringen wollte, den Flammen zum Opfer.

1887

Am 19. Juni Antrag des Pfarrers, "die hiesige Pfarrkirche durch den Baurath Güldenpfennig zu Paderborn einer eingehenden Besichtigung und Revision zu unterwerfen, um eventuell von demselben einen Plan zum Erweiterungsbau der Kirche anfertigen zu lassen."

1888

Am 9. April wurde beschlossen:
"Der von Herrn Baurath Güldenpfennig entworfene Plan zur Erweiterung der Pfarrkirche wurde angenommen. Derselbe soll ersucht werden, den Kostenanschlag zu machen und darin die für die Überwölbung des unteren Theiles der Kirche entstehenden Kosten zugleich aufnehmen."

Am 2. Juni wurde beschlossen:
"In Anbetracht dessen, daß der projektierte Erweiterungsbau der Pfarrkirche fast die Kosten eines Neubaues erreichten, beschließt der Kirchenvorstand, einen Neubau unter Beibehaltung des Thurmes der jetzigen Kirche herstellen zu lassen, der jedoch die Bausumme von 30.000 Mark nicht übersteigen darf."

1889

Am 06. November erstellt der Königl. Baurat Arnold Güldenpfennig einen Erläuterungsbericht zum Erweiterungs- bzw. Neubau mit dargestelltem Entwurf zum Neubau einer Kirche in Iggenhausen.

Auf Anordnung des damaligen Provinzial-Konservators Ludorffs sollte der alte Kirchenturm stehen bleiben, jedoch stürzte dieser nach dem Abbruch der alten Kirche ein.

1892

Im Frühjahr wurde mit dem vollständigen Neubau der neugotischen Kirche nach dem Entwurf und unter Bauleitung des Königl. Baurates Arnold Güldenpfennig (1830-1908), Paderborn, durch den örtlichen Maurermeister Anton Wächter begonnen. Im Spätherbst desselben Jahres war der Bau bereits fertiggestellt, sodass am 15. Dezember die vorläufige Benediktion der Kirche durch Herrn Pfarrer Hansmeyer unter Assistenz der Pfarrer Krekeler, Asseln, und Pfarrer Köhnborn, Lichtenau, vorgenommen wurde.

Die Kirchenfenster wurden angefertigt vom Glasmaler Heinrich Stengel, Paderborn.

Am 16. Januar desselben Jahres durch Beschluss des KV und Contrakt (Vertrag) mit dem Bildhauer Anton Hellweg (1856-1908), Paderborn, über Inventar-Anschaffungen, die für die neue Kirche erforderlich wurden:

  • Hochaltar, 2.076,-- Mark, Polychomierung 200 Mark.
  • 1 Seitenaltar, 720,-- Mark, Polychromierung 200 Mark.
  • 1 Kommunionbank, 200,-- Mark
  • 1 Kanzel, 576,-- Mark. Polychromierung 80 Mark.
  • 1 Beichtstuhl, 249,50 Mark incl. Gardinen und Stangen
  • 1 Pieta mit Leuchter, 370,-- Mark

Es wurden ferner angeschafft: 31 große und 16 kleine Kirchenbänke sowie eine Chorbank.
Entwurf: Königl. Baurat Arnold Güldenpfennig, Paderborn.
Ausführung: Tischlermeister Johann Buchholz, Herbram.

1893

Paramentenschrank mit Ankleidetisch für 180 Mark.
Ausführung: Tischlermeister Wippermann, Paderborn.

1896

Am 10. Juni feierliche Konsekration durch den Bischof von Paderborn, Hubert Theophil Simar.

Am 21. Juni wurde laut KV-Beschluss die Dekoration der Pfarrkirche dem Kirchenmaler Hermann Volkhausen, Paderborn, nach der vorliegenden Farbskizze zu dem vorgelegten Kostenpunkt von 1.714 Mark und 25 Pfennigen übertragen.

Eine Rechnung vom 24. Oktober belegt, dass der Kirchenmaler Hermann Volkhausen 12 Apostelkreuze auf die Wände der Kirche gemalt hat, die Leuchter derselben bronzierte der mit Aluminium.

Anfertigung eines Schrankes für Kirchensachen für 72 Mark.
Ausführung: Schreinermeister Weber, Herbram.

1914

wurde eine neue Orgel für 7.000 Mark bei der Orgelbauanstalt Eggert, Inh. Anton Feith, Paderborn, in Auftrag gegeben. Die Orgel wurde wenige Wochen vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges aufgestellt.

1919

wurde die mechanische Turmuhr für 1.700 Mark angeschafft.
Ausführung: Fa. Bernhard Vortmann, Recklinghausen.

1922

Am 17. August genehmigt das Bischöfl. Generalvikariat, Paderborn, die Ausführung des Kriegergedenkaltares als Votivaltar nach dem abgeänderten Entwurf des Bildhauers Philipp Reichmann, Paderborn.

Am 6. Dezember Erteilung der Vollmacht, den neuen Kriegergedenkaltar ritu praescipto zu benedizieren.

1929

Im Monat Februar wurden von dem hiesigen Stellmacher Josef Wienold zwei Flügeltüren im Turm eingebaut (Windfang).

1932

Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des Kriegervereins wurde am 19. Juni der neue Kriegergedenkaltar geweiht, der von der Firma Everken, Paderborn, geliefert wurde.

1938

Am 13. April konnte zum ersten Mal der elektrische Strom in der Gemeinde Iggenhausen eingeschaltet werden.

1939

Instandsetzung der Kirchenfenster.
Ausführung: Glasmaler Emil Peters, Paderborn.

Anschaffung und Einbau einer elektrischen Kirchenheizung.

Renovierung des Kircheninnenraumes

Am 22. Oktober beschließt der KV wie folgt:
"Für die Ausstattung der Pfarrkirche erhält Herr Kirchenmaler Herm. Volkhausen den Auftrag. Sein Kostenanschlag in Höhe von 1.837,50 M. wird einstimmig genehmigt."
"Herr Malermeister Heinr. Brinkmann, Paderborn, hat Herrn Herm. Volkhausen geholfen, den Verdienst haben sie sich geteilt. Die Rechnungen beliefen sich auf gut 2.000 M. 44 Symbole wurden in den Bögen angebracht, Sakramentbogen, Christus-, Marien-, Kirchenschriften- und Laibungsbogen. Im Chor wurden 4 große goldene und silberne Symbole vom Meßopfer angebracht."

Beginn der Ausmalung am 23. Oktober - Fertigstellung am 23. November.

1941

Ende August wurde zum Antrieb des Blasebalges ein elektrischer Motor mit Gebläse in die Kirchenorgel eingebaut.

1953

Herr Jos. Wienold, Iggenhausen, führt für 284,-- DM Farbausbesserungen in der Kirche und der Sakristei aus.

1956

Einige alte Linden in der Nähe des Kirchturmes mussten wegen Umsturzgefahr gefällt werden. Der Kirchplatz wurde selbst neu gestaltet.

1966

Der Kirchturm wurde im Sommer durch die Firma Josef Schieferecke aus Büren mit Eternit neu eingedeckt. Die alte Schiefereindeckung wies bereits starke Schäden auf.

1968

"Durch Anregung von Vikar Kouwenberg wurde die Pfarrkirche mit einem neuen Anstrich versehen. Diese Arbeiten wurden größtenteils von den Gläubigen selbst ausgeführt. Der Chorraum wurde für die Feier der neuen Liturgie völlig umgestaltet.

1969

Die Kommunionbänke wurden entfernt. Die Kanzel ist als 'Ambo' vorn im Chorraum aufgestellt worden. Die Holzaltartische des Seitenaltares wurden ebenfalls entfernt. Dieselben erhielten einen Massiv-Unterbau."

1970

Die beiden großen, alten Linden an der Westseite der Kirche wurden wegen Umsturzgefahr gefällt, nachdem vorher von der Naturschutzbehörde die Genehmigung eingeholt worden war.
Sehr umfangreiche Renovierungsarbeiten wurden an Kirche und Pfarrhaus vorgenommen. Zur Erstellung einer Heizungsanlage in der Kirche wurde ein Kellerraum notwendig. Da sich dieses aber unter der alten Sakristei nicht verwirklichen ließ, wurde dieselbe um ca. 5m nach Osten erweitert.
"Der bisherige Seitenhaupteingang wurde mit Glasbausteinen geschlossen und in die Turmsüdseite neu eingebaut. Der Aufgang zur Orgelempore sowie die untere Turmdecke wurden wegen des schlechten Zustandes erneuert. Desweiteren wurde der gesamte alte Kirchenfußboden entfernt und ein neuer Bodenbelag aus Kunststein verlegt."

1969

Neben dem verlegten Kirchenhaupteingang auf die Südseite des Westturmes erhielt auch die gegenüberliegende Tür auf der Nordseite ein neues Türblatt mit Bronzeblech und senkrechten Zinkgussstreifen.

1974

Am 02. September dokumentiert die ausgestellte Quittung über 300,-- DM den Erwerb der eichenhölzernen Kommunionbank aus der kath. Pfarrkirche "St. Kilian" in Brenken durch Diakon Johannes Wienold, Iggenhausen.

1978

Am 28. Oktober beschließt der KV die Reparatur der Orgel und beauftragt den Orgelbauer Lothar Simon, Muddenhagen, nach dem vorliegenden Kostenvoranschlag von 86.340,-- DM den Auftrag zu erteilen.

1979

Erneuerung des Innenanstriches im Innenraum / Istzustand.

"Der Kirchenmaler Hans Biermann, Delbrück, hat einen Kostenvoranschlag gemacht, der beläuft sich auf 53.475,52 DM. Der Preis erscheint dem KV angemessen, der KV beschließt Herrn Biermann den Auftrag zu erteilen."

In der Pfarrkirche wird die Erneuerung und Erweiterung der Orgel im November abgeschlossen. Die Orgelweihe findet am 18. November durch Pastor Bußmann statt.

1987

Am 21. Mai Eintragung der Pfarrkirche St. Alexander in Iggenhausen in die Denkmalliste.

1993

Restaurierung der Kirchenausstattung bzw. Teilobjekte.

Hochaltar, Zelebrationsaltar, Ambo, 2-teilige Kommunionbank, 2 Figurenstelen und Bildstock-Herz Jesu
Ausführung: Ochsenfarth-Restaurierungen, Paderborn.

1998

vom 04. September bis 02. Oktober vor Ort den neuerstellten, südlichen Seitenaltar (Kopie des nördlichen) polychromiert.

1999

Vom 09. bis 16. Januar konservatorische Maßnahmen an der neugotischen "Marienskulptur mit Jesuskind".
Im November Herstellung einer Kopie im Abgussverfahren von der neugotischen Figur "St. Agatha" aus der kath. Kirche St. Meinolfus in Dörenhagen.
Ausführung: Bildschnitzer Axel Kebernik, Altenbeken.

2000

Vom 04. Januar bis 21. Januar teils vor Ort die neue Skulptur mit ihren neuen Attributen (jetzt "St. Lucia") polychromiert und am nordöstlichen Chorpfeiler installiert.
"Im März wurden die Wandflächen der Süd-Nordseite in den beiden Seitenschiffen der Pfarrkirche gestrichen."

2001

Am 23. und 24. Januar vor Ort konservatorische Maßnahmen an der neugotischen Figur "St. Josef mit Lilie und Jesuskind".